Karabinerhaken
Als Karabinerhaken oder Karabiner werden Schließvorrichtungen bezeichnet, die mit federunterstütztem Schnappverschluss und einem Haken versehen sind. In der Historie wurden sie von Reitern genutzt, um den Karabiner, ein kurzläufiges Gewehr, am Bandelier, einem breiten, schräg über die Schulter den Oberkörper entlanglaufenden Lederriemen, zu befestigen.
Aufbau eines Karabinerhakens
Ein Karabiner besteht je nach Anwendungsbereich aus vier bis fünf Bestandteilen. Die fünfteilige Variante beinhaltet Schnapper, Verschluss, Nase, Rücken und Bogen. In der vierteiligen Ausführung existiert kein zusätzlicher Verschluss, der über Nase und Schnapper geschoben oder geschraubt wird, um den Haken vor versehentlichem Öffnen durch Drucklasten, wie sie beispielsweise beim Klettern oder in engen Durchgängen bei Windrädern auftreten können, zu schützen.
Die Funktion des Bogens ist die Lastaufnahme, so dass eine Belastung des Karabiners in Längsrichtung geschieht. Werden Karabinerhaken in Querrichtung oder bei offenem Schnapper belastet, reduzieren sich die Bruchwerte in Relation zu geschlossenem Karabiner drastisch. In ihrer Form schlüssig wird die Verbindung durch Nase und Schnapper, die das Bindeglied darstellen.
Unterschiedliche Anwendungsgebiete - unterschiedliche Karabinerhakensysteme
Heutzutage werden Edelstahlkarabiner im privaten Bereich zum Klettern genutzt. Sie finden ebenfalls in filigraner Form und kleiner Größe im Schmuckbereich als Verschluss Verwendung und werden im gewerblichen Bereich zur Befestigung von Gegenständen sowie zur augenscheinlichen Ladungssicherung durch Netze, die über offene Ladeflächen gespannt werden, genutzt.
Diese unterschiedlichen Anwendungsbereiche stellen spezifische Anforderungen an Karabiner, so dass es nur möglich ist, diesen gerecht zu werden, in dem spezielle Formen von Karabinern entwickelt worden sind.
Für sicherheitskritische Anwendungen wird auf Karabiner mit zusätzlichem Verschluss zurückgegriffen, da sicherzustellen ist, dass ein versehentliches Öffnen des Karabiners nahezu ausgeschlossen wird, um die Sicherheit zu gewährleisten. Der Verschluss ist eine Hülse, die in geöffnetem Zustand auf dem Schnapper liegt und im geschlossenen Zustand über den Verbindungsbereich von Schnapper und Nase geschoben wird, um das unerwünschte Öffnen zu verhindern. Als Fortentwicklung dieses Karabinersystems galt der Karabiner mit Schraubverschluss, der mindestens drei Umdrehungen vollführen muss, um gelöst zu werden. Bei der Feuerwehr fanden diese simplen Schraubkarabiner zu Sicherungszwecken Anwendung, da die Feuerwehr nicht den in Europa üblichen Normen unterliegt und derartige Karabiner damit im Gegensatz zur Höhen- und Höhlenrettung in diesem Bereich legal verwendet werden dürfen.
Weitere Karabinerhakensysteme
Der HMS-Karabiner ist eine spezielle, heute meist birnenförmige, Variante des klassischen Karabiners. Er erleichtert die Verwendung der Halbmastwurfsicherungstechnik beim Klettern. Dabei wird in regem Wechsel Seil eingeholt und ausgegeben. Die breitere Form ermöglicht dem Knoten ein Hin- und Herspringen. Das Verdrehen des Edelstahlkarabiners soll hierbei durch das schmalere Ende erschwert werden. Karabinermesser sind Multifunktionswerkzeuge, deren Messer die weitere Handhabung zum Durchtrennen von Seilen ermöglicht.