K1 Fußplatten - Warum heißen sie so und was halten sie aus?
Die Standsicherheitsklasse K1 besagt, dass eine Fußplatte von ihren Abmaßen und Gewicht derart beschaffen sein muss, dass sie mindestens eine horizontale Kraft von 120 N auf 1 Meter Höhe (eines eingesteckten Pfostens) aushält, ohne zu Kippen. Es dürfen nach StVO dabei bis zu 3 Fußplatten übereinandergestapelt werden, ab der 4. Platte (K4) ist eine separate Halterung (Aufstellvorrichtung/Fußplattenträger) notwendig.
Dabei gilt: 2 übereinandergestapelte Fußplatten (K2) halten eine Kraft von mindestens 240 N aus, 3 Platten 360 N, 4 Platten 480 N usw.
Da die Klassen auf 1 Meter Höhe bewertet werden, gilt hier vereinfacht: N (Newton) = Nm (Newtonmeter).

Welche Kräfte wirken hier?
Konkret geht es hier um die Kipplast, die im Folgenden der Einfachheit halber als Windlast bezeichnet wird. Ein Schild oder eine Kombination aus Schildern muss so stabil sein, dass der Wind sie nicht umwirft. Der Wind übt eine Kraft aus: Innerorts wird dabei von einer Windlast von 250 N/m² ausgegangen, welche Windstärke 8 entspricht. Außerorts werden 420 N/m² angesetzt (Windstärke 10). Dies bezieht sich auf den Geltungsbereich der StVO.
Bitte erfragen Sie bei den zuständigen Behörden vor Ort welche Vorgaben explizit bestehen, damit sind Sie immer auf der sicheren Seite.
So einfach errechnen Sie die benötigte Anzahl der Fußplatten
Schritt 1:
Die Gesamt-Schildfläche errechnen.
Addieren Sie die Fläche Ihrer Schilder auf, die Sie gemeinsam mit dem Schaftrohr aufstellen wollen:
Schildform | Maße | Schildgröße | Schildfläche |
Rund | Ø 42 cm | 1 | 0,139 m² |
Rund | Ø 60 cm | 2 | 0,283 m² |
Dreieckig | SL 63 cm | 1 | 0,172 m² |
Dreieckig | SL 90 cm | 2 | 0,351 m² |
Rechteckig | 23 x 42 cm | 1 | 0,0966 m² |
Rechteckig | 33 x 60 cm | 2 | 0,198 m³ |
Beispiel:
Haltverbotsschild Ø 60 cm + Zusatzzeichen 23 x 42 cm = 0,283 m² + 0,0966 m² = 0,3796 m² Fläche
Schritt 2:
Die Höhe ist entscheidend.
Je höher ein Schild am Pfosten befestigt wird, desto größer ist die Hebelwirkung der Kraft des Windes, wenn dieser auf das Schild auftrifft. Diese Hebelwirkung wird als Faktor miteinberechnet.
Unterhalb des Schildes sollten mindestens 2,00 m lichter Platz für Fußgänger und Radfahrer sein. Ein typisches Schild hat seinen Mittelpunkt ca. auf 2,3 bis 2,5 Metern Höhe.
Diesen Wert können Sie schnell und einfach selbst ermitteln.
Schritt 3:
Alle Faktoren miteinander multiplizieren.
Windlast (Windstärke 8 oder 10) x Schildfläche x Hebelwirkung = benötigte Standkraft der Fußplatte(n)
Beispiel:
Aufstellort: Innerorts (= Windstärke 8 = 250 N/m²)
Haltverbotsschild mit 60 cm Durchmesser (Schildfläche = 0,283 m²)
Zusatzzeichen 23 x 42 cm (Schildfläche =0,0966 m²)
Gesamtfläche beider Schilder = 0,3796 m²
Die angesetzte, mittlere Schildhöhe beträgt 2,42 m
Rechnung:
2
50 N/m² x 0,3796 m² x 2,42 m = 230 Nm
Erklärung:
Aus der oben genannten Berechnung ergibt sich ein abgeleiteter Wert von 230 N als benötigte Standkraft für diese Schild-Kombination.
Schritt 4:
Die benötigte Anzahl an Fußplatten auswählen.
Jede K1 Fußplatte entspricht einer Standkraft von 120 N. Verwenden Sie so viele Fußplatten je Schaftrohr, dass die Summe der Standkraft aller Fußplatten dem errechneten Wert entspricht bzw. ihn übersteigt.
In unserem Beispiel benötigen Sie 2 K1-Fußplatten, die zusammen (120 N + 120 N) eine Standkraft von 240 N aufweisen und somit die benötigte Kraft von 230 N aufnehmen können.
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